Wochenende 24./25./26. Juni in Mondsee … ….
God sommer…… an der Südostküste Norwegens
30. Juli 2016 von sissy | 4 Kommentare
Die Super Speed Fähre der ColorLine bringt uns in 4,5 Stunden in den Hafen von Larvik. Den Rest der Nacht dösen wir neben lauten LKWs, deren Aggregate laufen, am Rastplatz einer Tankstelle.
Der Dienstagmorgen, 19. Juli, beginnt sonnig und warm, welch ein netter Empfang! Wir fahren zunächst Richtung Norden nach Sandefjord, wo uns ein Kaffee das „Übernachtige“ austreiben soll. Das warme, herrlich nach Zimt duftende Hefegebäck versteht es besser, die Lebensgeister zu wecken! Vorsicht ist geboten: Dieses sündige, weiche, den Gaumen betörende Backwerk hat Potential auch mich wie einen Germteig aufgehen zu lassen.
Sandefjord entwickelte sich ab 1850 zu einem Zentrum des Wal- und Robbenfangs. Vor hundert Jahren hatten 25 Walfanggesellschaften ihren Sitz in Sandefjord und Ende der 1920er Jahre gab es 15 Trankochereien und 90 Walfangboote. Der Walfang wurde erst 1967/68 eingestellt. Die „Southern Actor“, liegt heute noch einsatzfähig im Hafen und kann bestaunt werden.
Wir besichtigen Europas einziges Spezialmuseum für den Walfang, das Hvalfangstmuseet. Neben der arktischen und antarktischen Flora und Fauna befasst sich das Museum mit den unterschiedlichen Methoden des Walfangs und den damit verbundenen Kulturen, sowie dem Schutz der Wale. Besonders beeindruckt hat uns der Film über die Fangmethoden und das Leben auf den Walfangschiffen.
Hier scheint die Sonne öfter als im restlichen Norwegen. Das wollen wir die nächsten Tage nutzen und quartieren uns zuerst am „Familiencamping Lovisenberg“ 6 km außerhalb von Kragerø ein. Der Campingplatz liegt am Hellefjord und wird derzeit von einem Österreicher betrieben. Das 50 Meter lange, beheizte Salzwasserbecken übt keinen Reiz auf uns aus, während das auf der Haut prickelnde Meer, das von den Kindern auch zu später Stunde noch genutzt wird, herrlich erfrischend ist. Die erst um halb elf beginnenden Sonnenuntergänge bestaunen und kommentieren wir wie zwei kleine Kinder.
In Kragerø pulsiert an beiden Seiten des kleinen Meeresarm „Blindtarmen“ 😉 das Leben. Viele Touristen genießen das beschauliche Städtchen, die Bewohner/Besitzer der unzähligen Ferienhäuser und Villen in der Gegend kommen mit dem Boot zum Einkaufen.
Risør, die weiße Stadt am Skagerrak, punktet mit vielen Sonnentagen, weißen Bilderbuchhäuschen rechts und links der hübschen Gässchen, mondänen Holzgebäuden an der schönen Uferpromenade, – die aufgrund der ankernden Yachten mit braungebrannten Schönheiten an Nizza denken lässt – und einem Bootshafen mit Ausflügen in ein Meer voller Inseln mit feinen Sandstränden.
Am Donnerstag, 21. Juli, übersiedeln wir ein bisschen weiter in den Süden auf den „Campingplatz Marivoll“, der gegenüber von Grimstad auf der landfesten Insel Marivold liegt. Hier treffen wir Heidi und Manfred aus Lichtenberg, die drei Wochen in Norwegen unterwegs gewesen sind. Wir verbringen gemeinsam einen netten Abend, bekommen Reisetipps und fertige Routen UND so gar keinen Guster auf den Norden, hatten die beiden doch da oben gar kein Glück mit dem Wetter.
Die Schärenküste rund um den Campingplatz wird von hübschen Ferienhäuschen gesäumt, an manchen Stellen wird auch mit dem Boot zum Sonnenbaden und Relaxen angelegt.
Bei unserer Abfahrt am Samstag, 23. Juli, besuchen wir noch Grimstad und Lillesand, bevor wir an das Südkap (zum Nordkap wären es von hier 2.518 km!!) zum südlichsten Campingplatz Norwegens in Lindesnes fahren.
Der Weg zum Kap führt uns durch wunderschöne Landschaft, in der man sich fernab der Zivilisation wähnt. Auch hier findet man ab und an Ferienhäuser und vielleicht eine Schafherde. Oh, wie schön: Das Navi hat wieder einmal eine Spezialabkürzung für uns parat! Ich traue mich wetten, dass auf der „Straße“ noch nie zuvor ein Womo unterwegs gewesen ist.
Auf dem Campingplatz „Lindesnes“ fühlen wir uns recht wohl. Wir machen eine Wanderung zum Leuchtturm, Rudi fischt vier Makrelen von der Hafenmole aus, grillen, genießen die Sonne, schwimmen, schauen auf das Meer….
Das erste Leuchtfeuer wurde hier bereits 1665 errichtet, finanziert durch Abgaben vorbeifahrender Schiffe. Was heute mit den horrenden Eintrittspreisen finanziert wird um in die Nähe des Turmes zu kommen, weiß ich nicht. Wir begnügten uns mit dem Blick zum Turm und auf das Meer.
Vi ses,
die Womophilen